Expositionsszenarien sind ein relativ neues Element in der Gefahrenkommunikation. Vielleicht haben Sie auch schon unerwartet umfangreiche Sicherheitsdatenblätter von ca. 100 Seiten oder mehr erhalten? In diesem Fall waren sehr wahrscheinlich einige Expositionsszenarien an das Sicherheitsdatenblatt angehängt, man spricht dann auch von erweiterten Sicherheitsdatenblättern.

Expositionsszenarien sind Bestandteil der REACH-Registrierung, genauer gesagt, des Stoffsicherheitsberichtes, welcher für Stoffe erstellt wird, die in einer Menge von mehr als 10 t pro Jahr registriert wurden.

Expositionszenarien werden für jede Verwendung eines Stoffes separat erstellt, z. B. gibt es gesonderte Expositionsszenarien für die Herstellung des Stoffes, für die Verwendung des Stoffes in Gemischen und für die Verwendung des Stoffes in Endanwendungen. Generell sollen Expositionsszenarien den gesamten Lebenszyklus des jeweiligen Stoffes abbilden.

Jedes einzelne Expositionsszenario beschreibt die Verwendung unter Zuhilfenahme sogenannter Verwendungsdeskriptoren, desweiteren werden Verwendungsbedingungen und Risikomanagementmaßnahmen detailliert beschrieben.

Der nachgeschaltet Anwender ist nun gefordert, seine Verwendungsbedingungen mit den Expositionsszenarien der Lieferanten abzugleichen. Vereinfacht gesagt, ist eine Verwendung nur dann von einer REACH-Registrierung abgedeckt, wenn die registrierten Verwendungsbedingungen und Risikomanagementmaßnahmen eingehalten werden. Ist dies nicht der Fall, kann der nachgeschaltete Anwender einen eigenen Stoffsicherheitsbericht erstellen, und damit zeigen, dass sich die Exposition im erlaubten Rahmen bewegt.

Auch nachgeschaltete Anwender sind verpflichtet, die Informationen aus den Expositionsszenarien entlang der Lieferkette zu kommunizieren. Wenn Sie ein erweitertes Sicherheitsdatenblatt erhalten, müssen Sie sicherstellen, dass Sie die relevanten Informationen an Ihre Kunden weiterleiten.

Selbstverständlich können wir Sie bei der Erstellung und Prüfung von Expositionszenarien unterstützen.